Koh Phangan

Die Nachbarinsel, Fluchtpunkt der Hippies und Austragungsort heißer FullMoon-Parties, ist fast ein Drittel kleiner als Koh Samui. Am Pier von Tong Sala, dem Hauptort, treffen die Passagiere vom Festland und von Koh Samui ein. Im ehemaligen Fischerdorf konzentrieren sich alle Dienstleistungsunternehmen, die an den Stränden fehlen: Reisebüros und Wechselschalter, Geschäfte und ein Postamt.

Mit offenen Pickups, lautdröhnenden Longtail-Booten oder einem gemieteten Motorrad geht es gleich weiter zu den Stränden, die meist nur über unbefestigte Wege und schmale Pfade oder vom Meer aus erreichbar sind. Hier ist das anspruchslosere Traveller-Publikum weitgehend unter sich, menschenleere Buchten muß man freilich auch auf Koh Phangan schon mit dem Boot suchen. Wer wie Robinson an einem einsamen Strand leben möchte, entdeckt nach langer Suche an der schwer zugänglichen, felsigen Ostküste einige Hütten an abgelegenen Buchten. Dagegen reiht sich an der West- und Südküste eine Bungalowsiedlung an die andere.

Während das Wasser an der Westküste bei Ebbe höchstens knöcheltief ist, zeigen sich bei Flut die palmengesäumten Sandstrände von ihrer schönsten Seite. Viele Besucher sind von der angenehmen Atmosphäre der Bungalowanlagen so begeistert, daß sie immer wieder hierher zurückkehren. Komforturlaubern bietet Koh Phangan hingegen nur ein sehr begrenztes Angebot in Form einer großen Bungalowanlage auf einem Hügel zwischen den sichelförmigen Buchten des Thong Nai Pan Beach. Aufgrund der geschätzten Lage bestehen hier das ganze Jahr über gute Bademöglichkeiten.

Allen, die Ruhe und Entspannung in der Meditation suchen, offeriert das Wat Khao Tham auf einem Hügel nahe dem Dorf Ban Tai 10tägige Vipassana-Meditationskurse. An den flachen Stränden bis zum nächsten Ort Ban Khai leben viele Langzeittraveller in einfachen Hütten, deren einziger Einrichtungsgegenstand zumeist aus einer harten Matratze auf dem Holzboden besteht.

Eine Hügelkette, die bis zum Meer reicht, erschwert den Zugang zum südöstlichen Zipfel der Insel. Erst in jüngster Zeit fahren neben Passagierbooten auch einige Jeeps auf der steilen unbefestigten Piste und durch das seichte Wasser hinüber zu dem beliebtesten Strand von Koh Phangan, dem Hat Rin Beach, der für seinen feinen, weißen Sand bekannt ist. In dem Ferienresort mit mehreren Diskotheken, Restaurants, Bars und Reisebüros geht es mittlerweile recht turbulent zu. Vor allem während der Full-Moon-Parties strömen bis zu 10 000 Traveller dorthin, um bei heißen Rhythmen bis zum Morgengrauen zu feiern. Da während der langen tropischen Nächte nicht nur dem Alkohol reichlich zugesprochen wird, enden am folgenden Tag regelmäßig einige Touristen im Krankenhaus von Surat Thani. Versuche der Polizei, die Parties zu verbieten oder den Drogenkonsum zu unterbinden, waren bisher nicht sehr erfolgreich, schließlich lebt man auf der Insel vom Tourismus.